Mein Studio-Tagebuch 2017

Es ist im Kasten! Meine erste CD ist im Studio eingespielt und ich hatte eine unglaublich spannende Woche in Vorarlberg. Das Ergebnis kann ich kaum erwarten. Hier mein Studio-Tagebuch.

Seit über 2 Jahren schreibe ich Songs, komponiere meine eigene Musik und arrangiere worauf ich Lust habe. Im September 2015 habe ich dann bei einem Gig in Dornbirn zwei neue Freunde gewonnen: Den Produzenten Martin Bröll (greenbee records) und den Veranstalter Wolfgang Preuß („wirtschaft dornbirn“). Schon damals war klar, dass ich meine erste CD in Zusammenarbeit mit diesen beiden machen möchte. Ein gutes Jahr später und zahlreiche Proben danach war es dann auch soweit. Ich durfte meine Sachen packen und wieder ins Ländle reisen. Eine Woche im Studio von Martin – fernab von jeglichem Stress und inmitten von Bergen und Schnee – durfte ich meine neuen Songs recorden. Ein paar Eindrücke könnt ihr nun hier in meinem Studio-Tagebuch finden.

 

#Tag1: Es geht loooos…

Frisch ins neue Jahr gestartet, geht’s am 2. Jänner 2017 los. Die Motivation ist regelrecht zu spüren, die Stimmung top. Gott sei Dank haben wir bereits am Vorabend das Schlagzeug aufgebaut und mikrofoniert, so können wir ziemlich schnell beginnen. Tuba, Gitarre und Schlagzeug – meine „Groove-Section“ – darf  mit dem ersten Song loslegen. Und dann der nächste. Und der nächste. Es läuft. Am Nachmittag folgen auch schon die ersten Bläser-Passagen. Schon nach den ersten Takten ist klar: Martin weiß, was er tut. Fetter Sound!
Am späten Abend geht’s dann bei Schneefall in unsere Wohnung, die uns freundlicherweise von Wolfi zur Verfügung gestellt wird. 

#Tag2: Winter is coming

Am nächsten Tag dann das große Erwachen: Alles ist weiß! Der vorarlberger Winter zeigt sich von seiner besten Seite. Am Weg zum Studio, das übrigens schön idyllisch auf einem Berg liegt und nur über eine steile, schmale Straße erreichbar ist, ist eines meiner Autos gleich mal überfordert. Egal, ein kurzer Schnee-Spaziergang bergauf aktiviert den Kreislauf. 
Im Studio geht’s auch gleich mit den nächsten Rhythmusgruppenaufnahmen weiter. Christoph nutzt die Gelegenheit immer um sogenannte Guide-Tracks einzusingen, an denen sich die anderen orientieren konnten. 

#Tag3: Klick, klick, klick…

Mittlerweile läuft der Klick auch nachts in unseren Träumen weiter. Die ersten Hörproben motivieren uns noch mehr und Martin hat schon neue Spitznamen eingeführt. Wolti, Fred, The Machine, Gott, Posaundon, Serious Section, Mr. Dance… Ratet doch einfach, wer wer ist. 🙂 
Erste Solos und Vocal Recordings funktionieren wirklich schnell und schon ist auch Tag 3 wieder mitten in der Nacht beendet. Die einzelnen Songs nehmen immer mehr Form an.

#Tag4: 13h durchgehend Aufnahme!

Heute am Donnerstag sind die Bläser gefordert. Intonation, Zusammenspiel und jede Menge Ansatz steht am Programm. Aber hilft nicht, wir halten durch! Auch Christoph hat noch einiges auf der Todo-Liste. Immerhin ist der Gesang der letzte Teil eines Songs. Um 21:00 Uhr starten wir mit der letzten Nummer der Rhythmusgruppe. Draußen hat es zweistellige Minusgrade, unsere Getränke sind gefroren aber drinnen geht es bis spät in die Nacht weiter. Martin überrascht uns mit genialen Lichteffkten im Studio. Ab jetzt wird im Party-, Rotlicht- oder gar völlig im Dunkeln aufgenommen. Trotz Tanzeinlagen brauchen wir nach 13 Stunden Aufnahme dann aber nur mehr ein Bett. 

#Tag5: FERTIG!

Geschlafen wurde zwar wenig, aber auch an Tag 5 sind alle topfit. Heute ist der letzte Tag unserer Studiozeit und einiges noch zu tun. Unsere Abläufe im Studio haben wir mittlerweile so optimiert, dass alles ziemlich rasch geht. Zack zack. Michi spielt, Walter wärmt sich für sein Solo auf, während Christoph schon vor dem Mikro wartet, Flo laut Duschplan 4:30min duschen darf und Jakob im Schnee herumdriftet und etwas Essbares besorgt. Am späten Nachmittag ist es aber dann klar: Alle Stimmen sind fertig und wir können uns nun den Draufgaben widmen: Klatschen, Background-Chor und Percussion-Aufnahmen. Da hält es sogar Martin nicht mehr am Sessel und er stürmt zum Mikro. Also wer genau hinhört, kann am Album das Klatschen von Martin auch wahrnehmen. Um 21:00 Uhr ist dann wirklich alles geschafft! Was für ein Gefühl. Jetzt ist es mir sogar egal, dass jetzt noch eine über 5 stündige Heimfahrt bei -20 Grad Außentemperatur ansteht. 

 

Wie geht es weiter?

Auch wenn vieles bereits geschafft ist, steht noch ein großer Brocken an Arbeit an, vor allem für Martin. Er wird das Album jetzt editieren, mischen, mastern, und alles was dazugehört. Ich muss echt sagen, dass ich mir viel erwartet  und vielleicht noch mehr erträumt habe. Diese Woche in Vorarlberg hat aber alles übertroffen. Wann das Endergebnis fertig ist, werde ich euch noch rechtzeitig sagen. Aber ich bin überglücklich. Danke Martin, danke Wolfi.

Bussi Herta.